Rifugio "I Fratelli Minori"
Die Geschichte des Rifugios beginnt im Jahre 2000, als eine Gruppe von Tierschützern nach jahrelangem Kampf ein Stück staubiges Gelände zur kostenlosen Nutzung von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekommen hat.
Ohne jegliche finanzielle Unterstützung und in Eigenarbeit entstand so das Rifugio. 150 Hunde, die zuvor in vielen kleinen provisorischen Strukturen untergebracht waren, durften hier einziehen und man erhielt eine Erlaubnis bis zu 250 Hunde zu beherbergen. Der Traum von einer Oase für geschundene Hunde schien damals in Erfüllung gegangen zu sein…
Doch die Realität auf Sardinien, wo die Menschen entweder die Notwendigkeit von Kastrationen nicht sehen, aus religiösen Gründen ablehnen oder sogar aus Unwissenheit diese als schädlich ansehen, ist eine andere. Jährlich werden viele Tiere in eine Welt geboren, in der sie nicht willkommen sind.
Existierende Tierschutzgesetze werden von den Gemeinden nicht “praktiziert”, so dass schon nach wenigen Jahren immer mehr Tiere im Rifugio aufgenommen wurden oder einfach vor dem Tor, auf dem Weg zum Rifugio oder sogar über den Zaun geworfen wurden. Aus 150 Hunden wurden in wenigen Jahren zunächst 300, 400, 500, 600 und manchmal in der schlimmsten Zeit des Jahres sogar über 700 Hunde.
Die LIDA Sez. Olbia, allen voran Cosetta Prontu als Vorsitzende und Leiterin des Rifugios, hat lange gekämpft und gebettelt, um wenigstens medizinisch die Tieren in ihrem Ambulatorio behandeln zu können, um so die teuren Tierarzt- und Klinikkosten einzusparen, denn inzwischen sind natürlich auch die Kosten für das Rifugio mit der Anzahl der Tiere in einem Maße angestiegen, welches kaum mehr noch mit den Spenden von Einzelpersonen und der minimalen Unterstützung der Gemeinde zu bewältigen ist.
Immer wieder fehlt das passende Futter für die Welpen oder hochwertiges Futter für die kranken und alten Hunde, Handschuhe, Decken, Näpfe, Desinfektionsmittel, medizinisches Verbrauchsmaterial, Medikamente und Impfstoffe, Parasitenprophylaxe und sogar alte Zeitungen zum Auslegen der Käfige, damit die Tiere nicht auf blankem Metall sitzen müssen, sind oft nicht vorhanden. Leider haben in den letzten 3 Jahren auch Katzen und neugeborene Katzenkinder “Einzug” ins Rifugio genommen. Doch in einem Hundetierheim, das nie für Katzen angedacht war, ist kein Platz für Katzen. Sie sitzen in kleinen Metallkäfigen zwischen den Hunden und sind Dauerstress ausgeliefert, ohne große Chance auf Vermittlung, so dass sie danach in die Katzenkolonie vor dem Rifugio entlassen werden müssen. Doch auch diese Kolonie ist schon an ihre Grenzen gestoßen, denn mit 60 Katzen ist die Gruppendynamik entglitten. Und viele der Jungkatzen dort kennen als einziges Zuhause nur ihren Käfig im Rifugio, wo sie vor den Witterungseinflüssen geschützt waren und regelmäßig Futter bekamen, ohne darum kämpfen zu müssen.
Die LIDA Sez. Olbia als Träger des Rifugios beginnt nun stärker mit der Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung und verstärkt den Druck auf die Gemeinden, die bestehenden Gesetze auch durchzusetzen, denn nur große und wiederholte Kastrationskampagnen können langfristig das Streunerproblem eindämmen … damit die Tiere erst gar nicht im Rifugio oder im schlimmsten Fall im Canile Europa landen müssen, das kaum ein Hund je wieder lebend verlässt.
Lesen Sie hier mehr (z.B. den ungekürzten Text, ins Deutsche übersetzte Neuigkeiten aus dem Rifugio, sowie weitere Informationen):
www.hope-rifugio-olbia.com
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LIDA (Lega Italiana dei Diritti degli Animali) Sezione di Olbia: http://www.lidaolbia.it/
Lida Sez. Olbia