Hitzeschlag auf vier Rädern
Und wieder lese ich die Horrormeldung: „ Hund im Auto elendig zu Tode gekommen“! Jedes Jahr dieselben Meldungen und man fragt sich, ob die Halter es nicht besser wissen oder purer Leichtsinn im Spiel ist. Den wenigsten ist wohl bewusst, dass schon ca. 20 Minuten ausreichen um das Auto in eine tödliche Falle zu verwandeln - und dabei hilft kein gut gemeinter offener Fensterspalt. Bei praller Sonne reichen oft nur wenige Minuten aus, um das eingesperrte Tier in eine lebensbedrohliche Lage zu bringen.
Hunde regulieren die Hitze durch hecheln. Dadurch entsteht Wasserverdunstung und diese muss logischerweise durch viel trinken ausgeglichen werden. Hat das Tier nicht die Möglichkeit dazu, kommt es zur so genannten Hyperthermie - das heisst die Körpertemperatur steigt (rapide) an. Erste Anzeichen für einen Hitzschlag sind: Erschöpfung, taumeln, manchmal Erbrechen, Unruhe, eine weit herausgestreckte Zunge bei gestrecktem Hals. Hinzu kommen Kreislaufbeschwerden ab 40 Grad Körpertemperatur.
Die lebenswichtigen Organe können so nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt werden, was zum schrittweisen Versagen der Organe führen kann. Steigt die Temperatur sogar auf 43 und mehr Grad, hat dies noch schlimmere Folgen: das körpereigene Eiweiß gerinnt und dies kann bei dem Tier zur Bewusstlosigkeit führen. Was ist in solch einem Fall zu tun?
Da ein Hitzschlag ein medizinischer Notfall ist, ist es äußerst wichtig, das Tier so schnell wie möglich in tierärztliche Behandlung zu geben.
Legen Sie das Tier in den Schatten und versuchen Sie, die Körpertemperatur langsam herunter zu kühlen, indem Sie es für mindestens 30 Minuten mit nasskalten Tüchern umwickeln
Am besten fängt man an den Beinen an, dann Bauch und Brust kühlen und zum Schluss den Kopf befeuchten. Ist das Tier bei Bewusstsein, so bieten Sie ihm Wasser an, aber nur schluckweise. Lassen Sie niemals ein Tier unbeaufsichtigt im Auto, egal bei welchen Temperaturen, oder noch besser -lassen Sie es gerade bei der Hitze zuhause im kühlen Haus!
Wer sein Tier im Auto zurücklässt, verstößt in jedem Fall gegen das Tierschutzgesetz - darin ist verankert, dass Tieren weder Leid noch Schaden zugefügt werden darf. Unverantwortlichen Tierhaltern kann daher nicht nur dann, wenn es zum Schlimmsten kommt, eine Anzeige wegen Tierquälerei drohen.
Und BITTE, wenn Sie ein Tier im Auto in einer Notsituation beobachten- ängstliche Blicke, vermehrtes Hecheln oder gar schlimmere Symptome, rufen Sie bitte die Polizei. In besonders schlimmen Fällen, wenn das Tier schon bewusstlos ist oder krampft, sind Sie dazu berechtigt sich durch Einschlagen der Autoscheiben oder Aufbrechen der Tür, Zutritt zu dem Tier zu verschaffen.
Autorin: Alexandra W.