Dreibeinchen, Zwingerkoller und Babyalarm
Und wieder sind wir allesamt heil zurück von unserer monatlichen Gorzow-Tour über die umliegenden Dörfer und das Tierheim. Am Morgen traf ich mich mit Anne, Fotografin Steffi, Myriam vom Tierheim Zossen und Helferlein Julia am Treptower Park um uns am altbekannten Treffpunkt in Herzfelde dem Team vom Tiere suchen Freunde e.V. anzuschließen. Andrea und Astrid, Marie und Chrissie sowie Robert und Lieven warteten schon auf uns.
Wir fuhren in der Kolonne in Richtung polnische Grenze wo wir eine kleine Besprechung abhielten und einen Plan für den heutigen Einsatz zu schmieden. Alle kauften noch ein paar Leckerchen für die Fellnasen. Wir, das Team vom Tierhilfsnetzwerk Europa e.V. mit Myriam, Julia und Steffi an Bord, fuhren auf direktem Wege zu den Rund100-120 Fellnasen, die im Tierheim Gorzow auf uns warteten und versorgten die auf dem Weg liegenden Höfe, wo 9 Hunde auf ein volles Näpfchen und ein paar Streicheleinheiten warteten.
Im Tierheim Gorzow angekommen verschafften wir uns einen Überblick über die Situation. Uns viel sofort eine arme Hundeseele auf, die sich ohne pause im Kreis drehte und sich die Rute wund biss. Wir warteten auf einen Pfleger, der uns den Hund freigab und so konnten wir mit ihm eine große Gassirunde laufen. Steffi und ich schossen sogleich viele schöne Bilder von ihm, in der Hoffnung ein schönes Zuhause für ihn zu finden.
Wir verließen das Tierheim und sofort konnte der schöne Rüde sich entspannen. Ein sehr lieber Kerl, der den Tierheimstress nicht erträgt. Er braucht liebe Menschen, die Spaß daran hätten, sich mit ihm zu beschäftigen und ihn mit Liebe und Geduld erziehen.
Währenddessen liefen die anderen Mädels schon fleißig mit den anderen Mäusen die ersten Runden. Schon bald traf das Team vom Tiere suchen Freunde ein und packten kräftig mit an, während Jejek fleißig alle Hunde fütterte. Uns vielen gleich noch zwei weitere Notfellchen auf. In der Quarantänestation saß ein frisch operierter Hund, dem ein Tag zuvor das rechte Hinterbeinchen abgenommen werden musste. Gleich nebenan saß eine hochträchtige Schäferhündin, die schon einen Tag nach der Gorzow-Fahrt ihre Babies in Ruhe und Sicherheit zur Welt bringen konnte. Die Hundefamilie sucht, sobald die Welpen nicht mehr säugen, ein traumhaftes Zuhause bei lieben Menschen.
Das Dreibeinchen und den Rüden mit dem Zwingerkoller, der sich am Abend noch die Leftze verletzte wurde am selben Tag noch in die Hundeklinik gebracht. Am Abend konnten wir stolz auf den Tag zurückschauen, denn wir haben es geschafft, dass alle Hunde eine Gassirunde gehen konnten. Tatkräftig wurden wir dabei von dem Team des Tierheim Gorzow unterstützt.
Ich danke allen, die wieder alles gegeben haben um möglichst vielen Hunden eine kleine Freude zu machen, denn alle hatten ein volles Näpfchen, bekamen Streicheleinheiten, etwas zu knabbern und konnten Gassi gehen. Das stimmte uns wirklich glücklich unter Berücksichtigung der Umstände.
Ein trauriges Ereignis erschütterte uns auf der Heimfahrt. Kurz nach der polnischen grenze fuhren wir auf einer Landstraße und sahen ein relativ großes Tier mitten auf der Straße liegen. Wir hielten mit Warnblinklicht und liefen zu dem verunfallten Tier. Als wir ankamen sahen wir einen Dachs, der wohl erst kurz zu vor tödlich verletzt und einfach liegen gelassen wurde.
Myriam kontrollierte ob noch Lebenszeichen von ihm ausgingen, doch jede Hilfe kam zu spät. Sie legte ihn sanft ins nahegelegene Gras und streichelte ihn noch mal liebevoll zum Abschied. Leider konnten wir nichts mehr für den Engel tun, was unsere Stimmung sehr betrübte.
Bei dieser Fahrt begleiteten uns 4 glückliche Hunde und 1 Katze nach Deutschland. Am 12.4.2014 Fahren wir wieder nach Gorzow und hoffen, wieder viele Fellnasen glücklich zu machen.
Liebe Grüße, Lisa