Tierhilfsnetzwerk Europa e.V.

Frauenpower und Parasitenbehandlung

Am 19.08.2017 war es wieder soweit, voller Motivation klingelte der Wecker - für einen Samstag viel zu früh - um uns für die Tour nach Polen vorzubereiten.
Um 8 Uhr trafen wir uns wie gewohnt an Ort & Stelle um gemeinsam in den Trapo des THNW zu steigen. Diesmal waren wir eine großartige Frauentruppe. Nun hieß es noch einmal kurz durchatmen, Energie zu sich nehmen & das Heißgetränk genießen, bevor es in etwa 3 Stunden an die Arbeit mit den Hunden geht. Der Transporter war bis oben hin gefüllt mit Spenden für Hund & Katz, 5 engagierten Mädels und einer großen Kiste mit Medikamenten zur Bekämpfung von Zecken, Milben und Flöhen.
Kurz vor unserem Ziel - dem Tierheim in Gorzow - gab es für unsere neue Helferin noch eine kurze prägnante Einweisung.
Als wir auf das Gelände fuhren war die Geräuschkulisse der Hunde so hoch, dass wir uns nicht mehr unterhalten konnten, aber zum Glück wussten wir, was nun an der Tagesordnung stand. Alle Spenden wurden ausgeladen und in die Lagerräume verteilt.
Danach füllten wir unsere Jackentaschen mit kleinen Leckerli und jeder schnappte sich einen Hund nach dem anderen und rannte Richtung Feld. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde kein großen Wert auf die Süßigkeiten in meiner Hand legen, sondern einfach nur mit mir raus wollen, raus aus dem Tierheim, raus aus dem Zwinger, raus aus der enormen Lautstärke, einfach nur schnell weg von dort.
Auf dem Feld werden die Hunde ruhiger, genießen die Freiheit, den Geruch der Wiese, das Wasser und die Luft.
Während wir zu dritt versuchten so viele Hunde wie möglich in den Genuss des Spazierganges kommen zu lassen, versorgten 2 Mitglieder des THNW zusammen mit 2 polnischen Volontären die Tiere mit den nötigen Tabletten zur Bekämpfung der lästigen Zecken, Milben und Flöhe. In diesem Sinne nochmals VIELEN DANK für die Patenschaften. Dank der Spenden konnten alle Hunde mit dem Medikament versorgt werden.
Danach waren alle 5 auf dem Feld verstreut unterwegs mit den Hunden. Voller Körpereinsatz war gefragt. Die Hunde haben wahnsinnigen Bewegungsdrang - VERSTÄNDLICHERWEISE ! Auf engstem Raum eingesperrt hinter Gittern hätte jeder von uns das Bedürfnis zu laufen, einfach nur weg zu kommen von dort.
Als der frühe Abend eintraf mussten wir leider feststellen, dass wir nicht alle Hunde ausführen konnten. Wir waren enttäuscht, wütend und traurig. Die Hunde schauten uns so tief in die Augen - die EINZIGE Bitte war „Hol mich auch hier raus !!!“
Wir packten unser Zeug zusammen, verabschiedeten uns bei den Volontären und saßen im leeren Trapo. Es war mal wieder an der Zeit ganz stark zu sein. Mit Tränen in den Augen fuhren wir von dannen. Und wir mussten uns gegenseitig stützen und uns sagen „Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand heut!“

Bis zum nächsten Mal! Alles Liebe eure Franzi