An einem Samstag im April
Hallo ihr Lieben,
am Samstag, den 14.04.2018, war es wieder soweit. Auf zum monatlichen Einsatz nach Gorzow. Diesmal leider ohne unsere Anne, die krank das Bett hütete. So trafen wir uns diesmal in Basdorf bei Berlin mit dem Transporter und einem weiteren Auto. Die achtköpfige Basdorf-Gang startete um 8.30 Uhr hochmotiviert und vollbeladen mit diversen Futter- und Sachspenden für Hund und Katz. Nach einer kurzen Einweisung in Gorzow begannen wir mit dem Ausladen. Da wir das schlechte Wetter Zuhause gelassen hatten, machten wir uns bei traumhaftem Sonnenschein fertig für die Gassirunden. Hinter den dicken Gitterstäben erwarteten uns traurige Augen, die sobald sie einen Menschen sahen, einen kleinen Hoffnungsschimmer ausstrahlten.
„Darf ich jetzt hier raus?“
„Darf ich wieder Rasen unter meinen Füßen spüren?“
„Darf ich spielen? Darf ich Ich sein? Darf ich mich für eine kurze Zeit einfach nur frei sein?“
Diese Frage beantworten wir alle gern mit „Ja!“
Draußen genießt jeder Hund auf seine eigene Art und Weise seine neue, wenn auch nur kurze Freiheit. Alles markieren, sich im Gras wälzen, tief durchatmen und die frische Luft riechen, schwimmen, toben, mit dem Stöckchen spielen....
Es ist einfach wunderschön! Dieser Augenblick! Aber leider hat jeder Gassigang ein Ende, weil noch weitere arme Seelchen auf ihre kurze Zeit zum Einfach-nur-Hund sein warten.
Manche Insassen haben sich schon an ihr Schicksal gewöhnt und gehen mit gesenktem Kopf in den Zwinger. Manche wollen es nicht wahrhaben und tun alles um nicht in den kleinen Zwinger zu kommen. Andere gehen gemeinsam mit einem in den Zwinger und versuchen danach alles, damit der Mensch nicht mehr rauskommt, um einfach nicht allein zu sein.
Dann kommt immer die letzte Frage, die man jedem Hund ansieht. Einige formulieren sie ganz leise mit nur noch wenig Hoffnung, manche mit voller Zuversicht, manche schreien sie laut heraus mit unendlicher Trauer in der Stimme.
„Kannst du mich bitte für immer hier rausholen?“
Diese Frage können wir in diesem Moment nur mit nein beantworten. Und es schmerzt! Aber der nächste Hund wartet...
Zwischenzeitlich kam wie immer Jola, eine unserer Katzenfrauen, und durfte sich Futter- und Spielzeug für ihre und freilebende Katzen abholen. Zum Schluss bekam jeder Hund noch ein leckeres Schweineohr.
Auf dem Rückweg haben wir noch schnell Futterspenden bei Janka abgeladen. Wie immer war die Freude groß. Während der Heimfahrt schießen uns dann lauter Fragen durch den Kopf. Die lauteste:
„Womit haben die Fellnasen das nur verdient?“
Also ihr Lieben!
Wer auf der Suche nach einem vierbeinigen (okay manchmal sind auch nur 3 Beine) Begleiter ist:
Die Tierheime, egal ob Polen, Deutschland, Griechenland etc. sind voll mit klasse Tieren, die auf ihre Familie mit eigenem Körbchen, täglichem Futter, Liebe und Geborgenheit warten. Wer braucht schon einen Mops ohne Nase mit massiven Atemproblemen, einen Deutschen Schäferhund mit hochgradiger HD, einer französischen Bulldogge mit Hautproblemen, die lebenslange Therapie benötigen... vom Züchter für mehrere Hundert-Tausend Euro???
(Wer auf den Charme und Charakter bestimmter Rassen nicht verzichten kann, schaue doch bitte nach gleichnamigen Tierschutzvereinen.
Wir sind auch nächsten Monat wieder in Polen und fangen jetzt schon an Futter- und Sachspenden zu sammeln.
Danke für eure Unterstützung!!!
Eure Gorzow-Gang