Ein Einsatz mit Turbulenzen
Ein Einsatz mit Turbulenzen
Am Samstag den 22.04.2017 erlebten wir eine Polentour, wie es sie so noch nie zuvor gegeben hatte.
Da unser Transporter an diesem Tag erst von einem Einsatz in Bosnien und Kroatien zurückkehrte, hatten wir in den Tagen zuvor den Transporter von Mario, sowie den Kombi + Anhänger von Jürgen mit vielen hunderten Kilos Futter, Snacks und Sachspenden beladen.
Wie gewohnt begann unsere Tour gegen 8 Uhr in Berlin, wo Jürgen, Sophie, Luise und ich ab Karow und Mario und sein Töchterchen Timea ab Adlershof Richtung Polen starteten. Zudem hatten sich unsere beiden Reisenden Anja und Susan für das Tierheim angekündigt, die an diesem Tag von ihrem ersten Auslandseinsatz zurückkehrten.
Sophies Freund Maurice hatte am Vortag unglaublich leckere Vegane Brownies für das Team gebacken auf die wir uns alle schon sehr freuten – so konnte es ja nur ein gutes tag werden….dachten wir!
An der Grenze in Kystrin erlebten wir dann den ersten Schrecken, als wir das erste Mal in vier Jahren Polentour an der Grenze von der Polizei angehalten und kontrolliert wurden. Jürgen hatte jedoch alles im Griff und so mussten wir zum Glück nicht einmal ausladen. Ein Blick auf die Ausweise genügte und wir durften weiterfahren.
6 km vor dem Tierheim ertönte dann ein eigenartiges Geräusch hinter dem Auto….
Es hatte den Reifen des Anhängers dahin gerafft und so endete unsere Tour an einer Tankstelle so kurz vor dem Ziel. Nichts ging mehr und der Anhänger (voll beladen) ließ sich keinen Meter mehr bewegen.
Nach einigen Überlegungen machten wir einen Schlachtplan und so fuhren Marion und ich zusammen mit seinem Wagen ins Tierheim und ließen sein Töchterchen in der Obhut unserer Mitstreiter an der Tankstelle.
Im Tierheim angekommen luden wir gemeinsam den Transporter aus und machten dann auf unserem Weg zurück zur Tankstelle eine Zwischenhalt bei unserer lieben Katzenfrau Jola, der wir schon einmal eine erste große Ladung Katzenfutter, sowie einige Sachspenden brachten.
An der Tankstelle angekommen erfuhren wir, das sie Sophies Freund Maurice in Berlin schon auf den Weg gemacht hatte mit einem funktionstüchtigen Hänger den defekten Hänger abzuholen.
So luden wir dann den Inhalt des defekten Hängers zu Mario in den nun leeren Transporter und ließen ihn und Timea zur Bewachung des Hängers auf der Tankstelle zurück, während Jürgen Luise, Sophie und mich samt Kofferrauminhalt ins Tierheim brachte.
Dort luden wir den Kofferraum leer und Janka (eine andere liebe Tierschützerin die Straßenkatzen versorgt) wartete schon auf uns und bekam auch eine riesen Ladung Katzenfutter und Snacks übergeben.
In der Zwischenzeit kamen dann auch Anja und Susan am Tierheim an.
Jürgen fuhr dann zur Tankstelle zurück wo er beim Anhänger auf die Abholung durch Maurice wartete und Mario und Timea kamen zu uns ins Tierheim hinterher gefahren, wo wir das ein letztes Mal seinen Transporter ausluden.
Da wir eine große Menge Dreami-Snacks für Katzen samt Spielmäuse ins Tierheim mitgebracht hatte, fing ein Teil des Teams an die Packungen zu öffnen und die Snacks und die Mäuse getrennt zu sortieren, damit wir die Snacks den Tierschutzen überlassen und die Mäuse als kleine Geschenke für Infostände wieder mitnehmen konnten.
Die anderen von uns fingen sogleich an mit den ersten Hunden spaziere zu gehen.
Unsere liebe Freundin und Volontärin Iza war so lieb und zeigte mir die beiden Hunde für die wir vor unserer Fahrt einen Aufruf für Spezialfutter gemacht hatten, weil beide unter Leberproblemen leiden. Beide waren zuckersüß und freuten sich sehr über das mitgebrachte Futter – wir hatten zuvor für 130 € Futter bestellt welches wir an diesem Tag für die beiden mit ins Tierheim brachten.
Auch Iza, die selbst viele Straßentiere versorgt, bekam von uns Futterspenden übergeben.
nachdem die Dreamies sortiert waren, begann auch der Rest der Gruppe mit seinen Spaziergängen. Ein Hund nach dem anderen freute sich über die Aufmerksamkeit.
zum Glück waren auch wieder einige polnische Volontäre gekommen, sodass an diesem Tag sehr viele Hunde in den Genuss einer Gassirunde kommen konnten.
gegen 15 Uhr brachte ich dann Sophie zu ihrem Papa Jürgen an die Tankstelle zurück, wo er und Maurice schon auf uns wartete.
Zu viert hoben wir den defekten Anhänger auf den funktionstüchtigen Anhänger. Sophie begleitete Maurice dann auf den Rückweg nach Berlin und ich fuhr mit Jürgen zurück zum Tierheim, damit auch er noch ein paar Runden drehen konnte.
Iza, die so lieb war uns Helfer einen Kuchen zu backen versorgte uns mit der Leckerei und so ging es gestärkt in die nächste Runde des Tages.
Anja und Susan die ja eine harte Woche mit viel Arbeit und langen Autofahrten hinter sich hatten, schickten wir am Nachmittag auf die Heimreise, da ihnen ja noch die Tour bis hinter Hamburg bevor stand.
Das restliche – nun nur noch aus 5 Personen bestehende Team, machte sich gegen 17 Uhr auf den Heimweg. Unterwegs hielten wir ein zweites Mal bei Jola an, der wir an diesem Tag eine ausgesprochen große Menge an Futter bringen konnten. Zudem erhielt sie von Luise ein schönes Foto einer ihrer Schützlinge der einst dank Luises Hilfe nach Deutschland mitgenommen werden konnte.
Gegen 20 Ihr kamen wir dann wieder in Karow an, wo unsere Reise begonnen hatte. Erschöpft aber glücklich endete der Samstag für mich mit einem Glas Wein auf dem Sofa – die Gedanken noch immer bei den Hunden in Polen, die wir an diesem Tag sicher ein kleines bisschen glücklicher gemacht haben.
Ich danke unserem wundervollen Team – Jürgen, Sophie, Luise, Anja, Susan, Mario und Timea, sowie Iza und Maurice für die tolle Versorgung und Maurice auch für die Abholung des platten Anhängers in Polen.
Es war eine turbulente aber dennoch wieder sehr schöne Fahrt mit euch und ich freue mich auf unser Wiedersehen im Mai :)
eure Anne