Parasitenbehandlung im Tierheim Gorzow
Auch am 2. November rollte unser stets treuer Trapo wieder einmal gen Polen. Mit an Bord waren diesmal Cheffe Anne, die fleißige Luise, Flitzebogen Chrissy und ich. Wir trafen uns um 8 Uhr und fuhren los, um uns gegen 9 Uhr mit dem Team vom Tiere suchen Freunde e.V. auf halber Strecke zu treffen. Nach einem warmen Käffchen trudelten alle Helfer ein und wir fuhren in der Kolonne weiter nach Polen.
Erster Haltepunkt war wie immer die Tankstelle wo wir in einem Heimtiershop noch ein paar Leckereien für die Fellnasen kauften. Insgesamt waren wir diesmal 18 Helfer/innen und allesamt waren top motiviert die große Futter-, Zecken- und Wurmkur mit allen 150 Hunden zu meistern. Astrid verkündete den Plan und wir teilten uns in 2 Truppen auf. Die eine Gruppe, bestehend aus Arne, Marie und Robert, fuhr über die Dörfer um dort die Tiere zu versorgen. Wir fuhren gemeinsam mit den verbleibenden Helferlein nur über einen kleinen Teil der Dörfer um zwei Katzen einzufangen die sich in einem schlimmen Zustand befanden. Die eine Maus muss wohl einen Schlaganfall erlitten haben, die andere hatte eine große Verletzung am Bauch. Beide konnten wir fangen. Sie werden nun bei Andrea von „Tiere suchen Freunde“ gepflegt und versorgt, bis sie bereit sind vermittelt zu werden.
Weiterhin versorgten wir noch auf zwei Höfen die Seelchen, die sich immer wieder so sehr über unseren Besuch freuen.
Danach ging es schnurstracks ins Tierheim von Gorzow, wo wir lauthals empfangen wurden. Wir alle wussten, welche Bärenaufgabe es nun zu bestreiten galt. Wir beschlossen mit den Wurmtabletten zu beginnen. 4 Teams bewaffneten sich mit Leberwurst und Wurmtabletten und begannen jeden Hund mit einem Bällchen zu versorgen. Allesamt nahmen sie uns brav die leckeren Bällchen ab und wir konnten schnell mit der Futtertour beginnen. Wie immer wurden die Schubkarren mir Trocken- und Nassfutter gefüllt und die restliche Leberwurst mischten wir mit unter das Futter. Jejek und Andrea machten sich daran alle Hunde mit dem Flohmittel zu versorgen, was sich als ziemlich schwieriges Unterfangen herausstellte. Alle Hunde gieren natürlich danach raus zukommen und können es nicht erwarten endlich ein volles Näpfchen zu bekommen. Beide haben die Flohmittelverteilung aber unheimlich toll gemeistert. Während zwei Teams von uns fütterten und Jejek und Andrea die Fellnasen gegen Flöhe behandelten, zogen die ersten Helferlein los um mit den Hunden Gassirunden zu gehen. Es ist jedes Mal aufs Neue herzzerreißend wie sich die Seelchen um ein bisschen Aufmerksamkeit reißen. Wieder einmal ist es für uns unbegreiflich, warum so tolle Hunde, für die es das Größte ist beim Menschen zu sein und sie zu lieben, abgeschoben und eingesperrt werden. Besonders zu dieser Jahreszeit haben sie es sehr schwer. Die Nächte werden immer kälter und die auch die Einsamkeit sorgt für viele traurige Hundeblicke.
Nach einiger Zeit kamen dann auch Marie, Arne und Robert dazu, die erfolgreich alle Fellnasen auf den umliegenden Dörfern versorgten.
Zusammen zogen wir viele schöne Runden mit den Mäusen, sodass am Ende des Tages fast alle Hunde einmal draußen waren. Ein tolles Gefühl, dass sie wenigstens ein paar schöne Minuten an diesem Tag hatten. Sie wurden gekrault und wir sprachen mit ihnen, das passiert sicher nicht allzu oft.
Bei unserer Fütterungs- und Wurmkurrunde ist uns eine Hundeseele ganz besonders aufgefallen. Ein wunderschöner schwarzer Schäferhundrüde, dem sein Schicksal wortwörtlich ins Gesicht geschrieben steht. Sein Name ist Lucjusz und er muss Schlimmes erlebt haben. Ihm fehlt sein rechtes Auge, doch das Schlimmste ist, dass er seine Schnauze nicht öffnen kann. Den ersten Untersuchungen zufolge ist das die Folge eines Autounfalls. Nach vielen Telefonaten konnte er noch am Abend in die Klinik gebracht werden. Kurzerhand entschieden wir gemeinsam mit dem Team von TSF einen Spendenaufruf für Lucjusz zu machen und so kamen in kürzester zeit über 1000 € für die OP dieses armen Kerls zusammen. Eine erste OP hat er schon sehr gut überstanden und ein weiterer Eingriff in den nächsten Tagen soll den Ärzten zeigen, wie der Heilprozess von Lucjusz voran geht.
Mittlerweile wurde es immer dunkler und wir beschlossen den Heimweg anzutreten. Die 8 vorab vorbereiteten Fellnasen brachten wir auf ihre Reiseplätze und verabschiedeten uns von Jejek und seinen lieben Helfern.
Auch bei dieser Fahrt wurde uns wieder einmal klar, wie wichtig es ist, dort zu helfen. Bei jedem unserer Besuche begegnet uns unheimlich viel Tierleid, welches wir leider nicht abschaffen aber lindern können. Und dafür benötigen wir immer wieder eure Hilfe. Wir können es noch immer nicht glauben, dass DANK EUCH insgesamt 767,00€ für Parasitenmittel zusammengekommen sind und die Fellnasen nicht geschwächt in den kalten Winter starten müssen.
Vielen herzlichen Dank von uns und im Namen aller Fellnasen aus dem Tierheim Gorzow.
Lisa